Regeln und Spielräume der Interpunktion
Komma und Co.: Die Zeichensetzung in der redaktionellen Praxis
Journalist*innen arbeiten heute fast immer unter hohem Zeitdruck – und sie haben nur selten Zeit und Gelegenheit, ihre Textentwürfe anderen zum Gegenlesen zu geben. Insbesondere Kommas und andere Satzzeichen werden eher „aus dem Bauch heraus“ als in kenntnisreicher Überlegung gesetzt, und die Schreibenden spüren diese Unsicherheit auch. Zugleich halten sie Interpunktion für wenig relevant.
An beiden Problemen setzt das Seminar an: Zum einen hilft der „Bauch“ also ein diffuses Sprachgefühl – bei der Interpunktion sehr wenig; die Regeln für Komma und andere Interpunktionszeichen sind im Deutschen nämlich weitgehend an grammatische Strukturen gekoppelt; da braucht man etwas Basiswissen. Zum anderen ist eine klug verwendete Interpunktion sehr wohl relevant für Klarheit und Eindeutigkeit eines Textes: Mit Satzzeichen steuern die Schreibenden den Verstehensprozess ihrer Leser*innen – sie können ihnen das Textverstehen erleichtern oder erschweren.
Wo ein Komma oder ein anderes Satzzeichen stehen sollte, ist nur zum Teil durch die Amtlichen Rechtschreib-Regeln vorgegeben; zudem sind diese Regeln überwiegend ungeschickt formuliert. Wer Kommas und andere Satzzeichen klug verwenden will, muss daher wissen, was durch die Regeln verbindlich vorgegeben ist, wo Spielraum besteht und wie man diesen Spielraum – wie auch gezielte Regel-Abweichungen – funktional nutzen kann.
Beispiele aus fremder und eigener Textproduktion
Im Seminar werden die Substanz der amtlichen Regeln klargemacht und die Spielräume für eigene Interpunktionsentscheidungen verdeutlicht. An Beispielen werden die Funktionen der Satzzeichen und die Bandbreite der Interpunktionsoptionen geklärt, die es beim Schreiben gibt. Als Beispiele dienen zum einen Auszüge aus Zeitungen, zum anderen Textausschnitte, die die Teilnehmer*innen aus eigener Textproduktion und aus ihrer Lektüre von Texten anderer mitbringen.
Satzzeichen aus Leserperspektive setzen
Dieses Seminar richtet sich an Volontär*innen, Redakteur*innen und Freie Journalist*innen aller Medien. Ziel ist, dass sie bei der Überarbeitung ihrer Texte die Satzzeichen aus Perspektive der Leser*innen entscheiden können – und dass sie beim kollegialen Feedback zu Texten anderer oder bei Auseinandersetzungen in der Redaktion auch erläutern können, warum sie für eine bestimmte Zeichensetzung plädieren.
Seminarinhalte
- Funktionen von Kommas und anderen Satzzeichen durchschauen
- Die amtlichen Interpunktions-Regeln – verständlich erklärt
- Spielräume und gezielte Regel-Abweichungen funktional nutzen
- Kommas und andere Satzzeichen zur Lesersteuerung verwenden
- Unterlagen für die Nacharbeit und für weiterführendes Interesse
- Option auf eine individuelle Mail-Hotline zu Interpunktionsproblemen über ein ganzes Jahr
Fast Facts
Seminarinhalte
- Funktionen von Kommas und anderen Satzzeichen durchschauen
- Die amtlichen Interpunktions-Regeln – verständlich erklärt
- Spielräume und gezielte Regel-Abweichungen funktional nutzen
- Kommas und andere Satzzeichen zur Lesersteuerung verwenden
- Unterlagen für die Nacharbeit und für weiterführendes Interesse
- Option auf eine individuelle Mail-Hotline zu Interpunktionsproblemen über ein ganzes Jahr