(Rechts-)Extremismus und Populismus als journalistische Herausforderung
Fundiert und angemessen berichten
Seminarbeschreibung
(Rechts-)Populisten nutzen die Mechanismen der Medien sehr geschickt für ihre eigenen Zwecke: Sie provozieren, polarisieren und brechen Tabus. So schaffen sie immer neue Berichtsanlässe und profitieren von der medialen Aufmerksamkeit. Aber auch wenn sie nicht in den Medien vorkommen, nutzen sie das, indem sie über Ausgrenzung klagen und sich zu Opfer stilisieren.
Wie sollen Redaktionen damit umgehen? Wie berichten sie angemessen über (Rechts-)Populismus und (Rechts-)Extremismus, deren Grenzen immer mehr verschwimmen? Wie viel Aufklärung müssen Medien gewährleisten, wie viel Podium dürfen sie Demokratiefeinden bieten? Und was unterscheidet Rechtsextremismus und –populismus von den Extremen am linken politischen Rand? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in diesem Seminar anhand vieler Beispiele aus der Praxis.
Linke und Rechte gleich behandeln?
In vielen Redaktionen herrscht Unsicherheit darüber, wie über extremistische Strömungen und Vorfälle berichtet werden soll: Aufklären ja, aber muss jeder „Vogelschiss“ erwähnt werden? Übernehmen wir nicht ungewollt die PR der Extremisten, wenn wir ihnen eine Bühne bieten? Und sollen wir Rechts- und Linksextremismus grundsätzlich gleichbehandeln – oder erfordern beide Phänomene verschiedene Herangehensweisen?
Beispiele aus der Berichterstattung
Redakteure, Volontäre und Freie Journalisten aller Medien nehmen in diesem Seminar die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen unter die Lupe, tauschen sich über Erfahrungen und Einschätzungen aus und analysieren Beispiele der Berichterstattung.
Wie führt man Gespräche und Interviews?
Zunächst werden dazu einige Begriffe geklärt: Was sind Populismus, Extremismus und Co.? Zahlen und Entwicklungen zur Verbreitung rechtsextremer und rechtspopulistischer Einstellungen in der Gesellschaft werden ebenso diskutiert wie die Möglichkeiten der Medien, angemessen zu berichten. Die Referentin gibt Tipps für Gespräche und Interviews mit Rechten.
So erlangen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Sicherheit, um sensibilisiert und fundiert über Extremismus und Populismus zu berichten. Das Seminar soll vor allem für die Besonderheiten der Berichterstattung über (Rechts-)Populismus sensibilisieren und bietet viel Raum für den kollegialen Austausch über strittige Fragen.
Seminarinhalte
- Populismus, Extremismus und Co. – eine kleine Begriffskunde
- Wer rechts sagt, muss auch links sagen? Parallelen und Unterschiede
- Verbreitung rechtsextremer und rechtspopulistischer Einstellungen
- Zahlen und Entwicklungen
- Wie viel Aufklärung muss sein, wie viel Podium darf sein?
- Wie Medien angemessen über extremistische Bestrebungen berichten
- Mit Rechten reden – aber wie? Tipps für Interviews
Fast Facts
Methoden
- Kurzreferate mit Diskussion
- Erfahrungsaustausch
- Analyse von Beispieltexten in Gruppen und im Plenum
- Expertengespräch
Kooperationspartner
In Essen in Kooperation mit der Initiative Tageszeitung (ITZ).
Referenten

Kurs
45128 Essen
Kurstitel
(Rechts-)Extremismus und Populismus
Kurs
20457 Hamburg
Kurstitel
(Rechts-)Extremismus und Populismus